JDAV Spaichingen | © JDAV Spaichingen

Unsere Sektionsjugend im Fontainebleau

Seit langem fand mal wieder eine Jugendausfahrt für die ganze Sektion statt. Marvin, unser Juref, nahm dafür die Planung in die Hand: Es sollte zum Bouldern nach Fontainebleau gehen. Das 4-tägige Oktoberwochenende war perfekt dafür. Die Anmeldungen für die Ausfahrt stapelten sich schon einige Zeit vorher aus den Ortsgruppen Rottweil, Oberndorf und Spaichingen. Letztendlich waren über 40 Teilnehmende angemeldet - unglaublich!

Anreise, erster Tag

Am 03.10. traf sich die Spaichinger Jugendgruppe kurz nach 5:00 Uhr am Spaichinger Bergsteigerheim und beluden zwei Anhänger mit allem, was wir für unsere Tour brauchten. Bierbänke, Zelte und Pavillons, aber auch Kochutensilien und ein Kühlschrank wurden eingepackt. Anschließend wurde noch das persönliche Gepäck von allen verstaut und es ging los nach Rottweil. Am K5 trafen die Spaichinger die Rottweiler Jugendgruppe, die bereits mit einem weiten Neunsitzer und den Crashpads warteten. Die 20 Crashpads fanden in einem der Hänger Platz und die Teilnehmenden wurden auf die Autos verteilt - dann konnte es losgehen. Kurz nach 6:00 Uhr waren wir auf der Straße und trafen unterwegs auf die Gruppe aus Oberndorf in einem weiteren gemieteten Neunsitzer.

Die Fahrt verlief reibungslos - naja, zumindest fast: wegen eines Nagels im Reifen gleich zu Beginn der Strecke, musste noch ein Boxenstopp in Freiburg eingelegt und ein Reifen gewechselt werden. Das war aber durch die tatkräftige Unterstützung einiger Jugendleiter und Jugendkinder schnell erledigt. Mit gemütlichen 80 km/h ging es als kleine Kolonne (vier Busse, drei Autos, zwei Hänger) über die Autobahn bis fast nach Paris.

Nachdem das Lager endlich stand und am Nachmittag noch etwas Zeit war, stopften wir die Crashpads in die Autos und fuhren in den nächsten Boulder-Sektor. In einem Waldstück unweit von der Straße blitzten zwischen Bäumen immer wieder Gruppen von Boulderfelsen auf. Auf einer Lichtung, auf der wir alle Platz fanden, gab uns Sarah noch eine kurze Einführung, denn für die Meisten war es das erste Mal Bouldern draußen: Was sind die Besonderheiten beim Bouldern am Felsen und in der Natur? Wie sichere ich eine Stelle richtig ab? Wie funktioniert das Spotten?

Nach Erklärung der wichtigsten Basics teilten wir uns in kleinere Grüppchen auf, erkundeten für eine Stunde die Boulder in der Nähe und wagten erste Versuche am Fels. Mit der Dämmerung setzte auch der Hunger ein. Am Platz zurück gab es eine große Portion Spaghetti mit Tomatensoße für jeden und es wurde der Plan für den morgigen Tag geschmiedet. Dann verkrochen sich langsam alle mit müden Augen in den Schlafsack im Zelt oder in der Hängematte.

Cul du Chien, zweiter Tag

Nachts und vor allem in den frühen Morgenstunden wurde es sehr kalt draußen. Aber als wir uns um acht Uhr zum Frühstücken trafen, versprach der Tag sonnig zu werden. Brote fürs Vesper wurden noch geschmiert, einige packten sich auch noch Spaghetti vom Vortag ein und kurz darauf ging es schon los. Nach fünf Minuten Autofahrt waren wir am heutigen Ziel: dem Sektor Cul du Chien, übersetzt Hundekopf. Nachdem wir über sandigen Boden durch ein Stück Mischwald liefen, tat sich vor uns auf einmal eine weite Fläche auf, mit feinem hellem Sand, wie an einem Strand. Das macht dieses Bouldergebiet aus: verteilt über den riesigen Sandkasten stehen vereinzelt Boulderblöcke, an den Rändern der offenen Ebene beginnt ein ganzer Wald aus Steinen. In der Mitte der Fläche steht ein großer Steinblock, der die Form eines Tierkopfes erahnen lässt - daher der Name des Gebiets. Wirklich eine faszinierende Landschaft.

Bevor es los ging, spielten wir zum Kennenlernen noch ein Namensspiel (sich über 40 Namen zu merken ist nicht ganz einfach) und anschließend noch ein Partnerspiel zum Aufwärmen. Dann teilten wir uns wieder auf und begannen die Boulder zu erkunden. Es war für jeden etwas dabei, Kinder und Jugendleiter*innen konnten immer wieder zwischen den Gruppen wechseln, um so auch die Kinder aus anderen Gruppen mal etwas besser kennenzulernen. Den ganzen Tag lang boulderten wir fleißig, spotteten die anderen oder gaben uns gegenseitig Tipps für coole Boulder oder neue Techniken wie z.B. Hooken oder Mantlen. So verbrachen wir den ganzen Tag im Sandgebiet und fanden immer wieder neue coole Flecken. Und wer mal keine Lust mehr hatte, konnte im Sand turnen, Weitsprung üben oder es sich einfach auf einem freien Crashpad gemütlich machen. Das Koch-Team brach etwas früher auf als der Rest und begann am Zeltplatz schonmal damit Gemüse für das Abendessen zu schnibbeln, alles unter der Leitung unseres Chefkochs Laurenz. Alle anderen zögerten im Bouldergebiet die Abfahrt nach hinten raus, denn alle hatten noch Lust etwas länger zu bleiben. Abends am Camp gab es Gemüsereis, der in zwei Fuhren gekocht werden musste (der Bräter war einfach nicht groß genug für 46 Menschen auf einmal). Nach dem Essen spielten wir noch etwas Karten und viele Runden Werwolf, bevor es müde und zufrieden ins Bett ging.

Roche aux Sabots, Paris, Tag 3

Am frühen Morgen brach die Gruppe aus Oberndorf vor dem Rest auf. Für sie ging es nach Paris, in die Stadt der Liebe, denn der Eiffelturm stand nur wenige Kilometer von unserem Campingplatz entfernt. Auch heute war es sonnig, eine gute Voraussetzung sowohl für einen Stadtausflug als auch zum Bouldern.

Alle anderen schliefen gute zwei Stunden länger und trafen sich wieder um 8 Uhr zum Frühstück. Trotz frischen 3°C hielten alle in den Hängematten tapfer durch und waren sogar gut gelaunt und erholt - Respekt! Beim Frühstück wartete noch eine Überraschung: Marvin, Sarah und Rico waren am Morgen schon beim Bäcker und haben Baguettes besorgt. Es gab eines für jeden!

Am 2. Bouldertag verschlug es uns in einen bewaldeten Abschnitt in der nähe von Cul de Chien, ein Gebiet namens Roche aux Sabots. In den Pausen konnte man hier perfekt in Hängematten zwischen den Bäumen entspannen. Die Kleingruppen wurden heute nochmal etwas mehr vermischt, Jede und Jeder schien auf seine Kosten zu kommen.

Gegen später zogen einige los, um unter den großen Maronenbäumen Berge von Esskastanien zu sammeln - der Nachtisch für heute Abend. Am frühen Abend teilte sich die Gruppe: der eine Teil blieb etwas länger, um noch das offene Projekt abzuschließen. Die anderen brachen schonmal auf, um zu duschen und das Essen vorzubereiten.

Gemeinsam aßen wir zu Abend - die Kässpätzle von Laurenz und Marvin überzeugten alle! Die Pariser-Gruppe traf erst verspätet ein, es gab aber natürlich noch genug Essen für alle. Als die ersten satt waren, backten wir die Maronen raus und naschten sie als Nachspeise. Nach etlichen Runden Werwolf und langen Gesprächen ging auch der letzte Abend zu Ende.

Abreise, Tag 4

Am letzten Morgen aßen wir etwas früher, aber natürlich wieder mit frischem Baguette vom Bäcker. Anschließend bauten wir alles ab und verstauten die Sachen in den Hängern. Alle halfen gut mit, sodass wir schnell fertig wurden. Zum Schluss spielten wir noch ein Abschlussspiel mit allen, verteilten uns auf die Autos und machten uns los auf den langen Heimweg. Damit war unser langes Boulderwochenende schon wieder zu Ende. Danke Marvin, für die Organisation; und danke an alle, für das tolle Wochenende!