Nach einer klaren Nacht begrüßte uns der Sonntagmorgen mit strahlendem Sonnenschein und Kaiserwetter. Nachdem wir den Winterraum aufgeräumt, den Müll eingepackt und alles wieder verrammelt hatten, gings erst im auf und ab hinunter ins Brennhüttental, von wo das heutige Tourenziel in Angriff genommen wurde: Die Namlose Wetterspitze. Steil führte der Weg in vielen Spitzkehren schweißtreibend hinauf zum Grubigjoch und zur ersten Rast. War der Weg dann im Gratverlauf noch schön verschneit, änderte sich die Situation dann beim Richtungswechsel gen Norden plötzlich, denn an der Westflanke war der Schnee weggeblasen und Grashänge bestimmten das Bild. In einem anstrengenden Wechsel von Ski am Rucksack tragen, abfahren, auf- und abfellen navigierten Rony und seine Tourenleiter-Kollegen Markus und Andreas die Gruppe schließlich bis unter den Gipfel der Wetterspitze. Vom dortigen Skidepot waren es dann noch ca. 100 unschwierige Höhenmeter mit Skischuhen über die freigeblasenen Felsen, bis wir dann am frühen Nachmittag bei traumhafter Rundumsicht und kaum Wind am Gipfelkreuz standen.
Die Sonne hatte die nach Süden gerichteten Hänge schon gut aufgefirnt. Im bis zu 40° steilen Abfahrtshang war dann Konzentration und Kondition gefordert, um zwischen den manchmal schmalen Schneebahnen zum Putzenjoch abzufahren. Dort wurde der Schnee pulvriger und die Abfahrt hinunter nach Fallerschein wäre ein ungetrübter Genuss gewesen, wenn nicht noch apere Schotterrinnen zu queren und kürzere Waldstücke als Tragepassagen zu bewältigen gewesen wären. Die Getränkestation in Fallerschein kam dann zum richtigen Zeitpunkt, so dass die anschließende Abfahrt auf der verschneiten Straße bis hinunter zur Hauptstraße keine große Herausforderung mehr für uns war. Den Tourentag verbuchten wir mit nochmals ca. 900 Höhenmetern und einem hervorragenden Training hinsichtlich unzähliger Spitzkehren, Auf- und Abfell-Vorgängen und vielfachem Skitragen geschultert und am Rucksack. Bevor wir uns dann auf den Heimweg machten, genossen wir noch leckeren Strudel im Café in Stanzach und verabschiedeten uns dort herzlich. Zwei großartige, aber auch fordernde Tage in den wilden Lechtaler Alpen werden uns in Erinnerung bleiben.