BG Oberndorf | © BG Oberndorf

Tourenbericht: Sesvennahütte 2024

05.09.2024

Am Donnerstag, 3. September ging es los wieder Richtung Südtirol, unser Ziel war wieder die Sesvennahütte.

In Schlinig angekommen zog es uns zuerst wieder in die Cafe-Bar „Uina“ bei der wir auch wieder gratis parken durften. Bei Tiramisutorte, Zwetschgenstrudel und Cappuccino stimmten wird uns auf die nächsten Tage ein. Bei leichtem Nieselregen, aber angenehmer Temperatur machten wir uns über einen schönen Pfad auf zur Hütte. Nach 2 Stunden Aufstieg gab es vom Hüttenwirt zur Begrüßung erst mal das obligatorische „Schnapsl“. Nachdem wir unser schönes 6er-Lager bezogen hatten, warteten wir im Gastraum gespannt auf das leckere 4-Gänge Menü.

Nach dem ausgiebigen Frühstück vom Büfett zogen wir am Freitag bei schönem Wetter Richtung Piz Christannas los. Vorbei an 3 wunderschönen Bergseen stiegen wir bis zur Sesvennascharte (2824m), von dort auf den ersten Gipfel des Tages, den Schadler (2984m). Nach einer sehr kurzen Pause nahmen wir den nächsten Gipfel, den Piz Rims (3070m) in Angriff. Auf dem Weg hatten 2 Teilnehmerinnen noch ein besonderes Erlebnis: Sie hatten zum ersten Mal die 3000er Marke geknackt, Gratulation! Bei der herrlichen Aussicht vom Ortler bis zur Bernina in der Schweiz fiel es nicht ganz leicht weiter zu gehen. Nach einem kurzen Abstieg in einen Sattel folgte der Pfad wieder hinauf zu unserem dritten und letzten Gipfel des Tages, dem Piz Christannas, mit 3092m der Höhepunkt der Wanderung. Auch hier genossen wir ein herrliches Bergpanorama bei fantastischer Aussicht. Bei jetzt doch kaltem Wind machten wir uns auf dem Aufstiegsweg wieder auf den Rückweg. An einer windgeschützten Stelle machten wir noch eine längere Vesperpause um den Weg zur Hütte gestärkt zu schaffen. Nach ca. 6,5 Stunden waren wir zurück an der Hütte und nahmen auf der Terrasse ein erholsames Sonnenbad.

 

Am Samstag stand der Piz Rassas (2941m) auf dem Programm. Nach einer kurzen, unruhigen Nacht, manche Leute haben das mit der Hüttenruhe einfach nicht verstanden und jeglichen Anstand und Respekt gegenüber Bergsteigern vermissen lassen. Bei wolkenverhangenem Himmel gingen wir, zwar noch etwas müde, aber positiv denkend los. Die ersten 10 Minuten ging es glücklicherweise ziemlich eben bevor es steil und anstrengend zur Sache ging. Vorbei an Moorseen und über ebene Almen, die gespickt waren mit Hinterlassenschaften der Kühe, folgten wieder steile Anstiege. Dichte Wolken machten uns wenig Hoffnung auf eine gute Aussicht am Gipfel. Aber wie ich immer sage: Positiv denken! 10 Minuten bevor wir am Gipfel waren, hatte die Wolkendecke tatsächlich aufgerissen und die Sicht vom Gipfel war wieder gigantisch. Wir konnten unsere Route vom Vortag auf der anderen Talseite genau einsehen, einfach wunderschön. (Sowas nennt man optimales Gipfeltiming…) Beeindruckt standen wir am Gipfelkreuz, das erst ein paar Tage vorher einen Blitzeinschlag überstanden hatte. Die zerfetzten Halteseile und der verkohlte Arm vom Hergott, der unter dem Kreuz lag, stimmten uns doch sehr nachdenklich, was Gewitter im Gebirge bedeutet. Durch wieder dichte Wolken machten wir uns wieder an den Abstieg. Den Nachmittag verbrachten wir mit kleinen Spaziergängen um die Hütte oder mit Schlaf nachholen.

Am Sonntagmorgen verhieß der Blick aus dem Fenster leider kein gutes Wetter, dicke Wolken versperrten den Blick auf die Berge. Aber frei nach dem Motto „A bissle was geht immer“ gingen wir los. Die Wolken aus Süden wurden aber immer dunkler und nach kurzer Zeit begann es zu regnen und der Entschluss fiel uns leicht: „Wir drehen um!“. Beim Abstieg wurden die Wolken wieder ein bisschen lichter und gleich kam der Gedanke: „Sch…. Vielleicht wäre es doch gegangen“. Als wir aber

kaum wieder in der Caffe-Bar waren und es draußen plötzlich anfing wie aus Kübeln zu schütten, waren wir uns einig: Alles richtig gemacht!

Die Rückfahrt über die Schweiz, Arlberg und Bodensee verlief gut und alle waren sich einig: Schee wars!