Am Samstag den 15. Juli war es soweit. Mit dem Bus der Sektion fuhr eine kleine Gruppe von 5 Leuten in die Schweiz nach Curaglia (1300m). In Curaglia angekommen begann der Aufstieg zur Medelserhütte. Das Wetter war gut, obwohl es nach der langanhaltenden Schönwetterperiode in den letzten Tagen schlechter und gewittriger geworden war. Auch waren die Wetterbedingungen für den Sonntag nicht optimal. Der Regen war ab 12 Uhr angekündigt. Für uns hieß es, noch genügend Zeit den Piz Medel zu erreichen. So war der Plan.
Der Weg zur Medelserhütte (2524m) führte durch das Val Plattas, vorbei an der Alp Sura die rechts umgangen wurde. Der Aufstieg schlängelte sich gemächlich mit wunderschönen Naturerlebnissen langsam hinaus. Bis der markierte Bergweg, nach dem Überqueren einer Brücke und dem Gletscherbach steiler wurde. Im trüben Wasser konnten wir einige Kaulquappen entdecken. Faszinierend auf dieser Höhe. Schon bald konnte man die Hütte schon von weitem sehen. So motivierte es nochmal den Aufstieg von insgesamt 1200 Höhenmeter zu überwinden. Für die Medelserhütte war es der 1. Hüttentag von der Sommersaison. Neu renoviert präsentierte sich die Hütte uns mit einem modernen Ambiente. Der Blick vom Gastraum ins Tal war herrlich. Wie meistens auf Schweizer Hütten bekamen wir ein hervorragendes Abendessen und jeder konnte mit Nachschlag Essen, bis er wirklich satt wurde.
Die Nacht war schwül, warm und gewittrig. Nach einem frühen Frühstück sind wir um 6 Uhr losgelaufen. Von der Hütte war der Weg gut sichtbar. So sind wir hier den Markierungen gefolgt Richtung Glatscher da Medel. Der Weg ging über Felsen, Felsblöcke (zweimal mit Seilsicherung) hinauf zum Gletscher. Am Gletscher wurde die Gletscherausrüstung angezogen und schon ging es einen steilen Eishang hinauf auf den sonst eher flachen Gletscher da Medel. Auf dem Gletscher konnte man die einzelnen Spalten gut sehen und dadurch umgehen. Es lag kein Schnee mehr auf dem unteren Teil des Gletschers. Nur die Spalten waren noch mit Schnee gefüllt. Weiter oben Richtung Piz Medel gab es noch etwas mehr Schnee und somit war klar, dass wir am Seil über den Gletscher gingen. Auch war die Sicht nicht immer beständig. Immer wieder verdeckten Wolken die Sonne. Der Aufstieg zum Piz Medel war über den Ostgrat angegeben. Hier war die Wegführung leider nicht eindeutig. Teilweise war das Gelände sehr geröllhaltig und steil und somit gefährlich. Für den Abstieg wurde eine sicherere Variante gefunden und so kamen wir hier auch sicher wieder auf dem Gletscher an. Den Gipfel haben wir zwar erreicht aber leider ohne Sicht. Auf dem Rückweg über den Gletscher blieb die Sicht auch phasenweise weg. Der Gletscher wurde überquert mit dem Ziel den steilen Eishang zu umgehen. Wir verließen den Gletscher oberhalb des Eishangs im Geröll. Trotz einem Steinhaufen fehlten uns weitere Markierungen. Erst nach einer längeren Zeit fanden wir die Markierungen und konnten dann auf dem Zustieg wieder zur Hütte zurücklaufen. Hier gab es nochmal eine Kaffeepause und einen leckeren Kuchen, bevor wir weiter den Aufstiegsweg wieder abgestiegen sind. Das Wetter hat den ganzen Tag wunderbar gehalten. Es hatte nicht geregnet, wie angekündigt und wir kamen wohlbehalten (bis auf Blasen an meinen Füßen) am Bus im Tal wieder an. Eine tolle Hochtour lag hinter uns.