JDAV Schramberg | © JDAV Schramberg

Wochenende auf der Anhalter Hütte

Freitag Nachmittag starteten wir von zuhause aus. Nach starken vier Stunden Fahrt zum Hahntenjoch in den Lechtaler Alpen begannen wir unseren einstündigen Zustieg zur Anhalter Hütte. Aufgrund des fortgeschrittenen Tages mussten wir ab dem Steinjöchl mit der Stirnlampe gehen. Trotz Nacht und rutschigem Weg erreichten wir gegen halb 11 Uhr abends unfallfrei die Hütte, wo uns Hüttenwirt Sebastian begrüßte und wir bei einer Brotzeit und einem frisch gezapften Bier den Tag ausklingen lassen konnten. Der nächste Morgen brachte Nebel und leichten Nieselregen, deshalb entschlossen wir uns kurzfristig den Klettergurt erstmal liegen zu lassen um dafür den nahen Hausberg oder eher Grasbuckel “Tschachaun” zu besteigen. Als wir den Gipfel erreichten rissen die Wolken endlich auf und machten Platz für die ersten Sonnenstrahlen des Tages, welche fleißig unser heutiges Kletterziel, die direkte Nordwand am falschen Kogel, trocknen durften. Zurück auf der Anhalter packten wir nach einem Skiwasser unser Kletterzeug zusammen und machten uns auf den Weg zum Einstieg.

Beim Zustieg sahen wir bereits eine Seilschaft in unserer Route klettern. Die direkte Nordwand ist eine von vier Routen am falschen Kogel und zählt zu den besser abgesicherten, da man an jedem der sechs Standplätze auf zwei Bohrhaken mit Kette trifft, aber auch zwischendurch geben einem die gebohrten Expansionsanker ein gutes Gefühl. Insgesamt eine sehr schöne Genusskletterei bis maximal zum Grad 5+ welche unsere beiden Seilschaften nicht überforderte. Nach dem sechsten Standplatz trennten uns noch 150 Höhenmeter welche wir seilfrei im einfachen Kraxelgelände überwanden, um dann um 16 Uhr überglücklich am Gipfel stehen zu dürfen. Selbstverständlich gehörten Gipfelschnaps und Gipfelfoto dazu. Den Abstieg meisterten wir problemlos und trafen schließlich zum wohlverdienten Bier auf der Anhalter ein, was ein Tag! Nach einem wirklich ausgezeichneten Abendessen und dem ein oder anderen Hopfengetränk begaben wir uns müde in unsere Schlafkojen. Für den nächsten Tag hatten wir keine Ziele mehr geplant, also konnten wir mehr oder weniger ausschlafen, um dann nach einem Scheidebecher den Abstieg zurück zum Hahntenjoch anzugehen. Zu guter Letzt konnten wir uns auf der Rückfahrt an diesem warmen Tag noch entspannt im Bodensee abkühlen und das wirklich tolle Wochenende revue passieren lassen.